Alleen met de drank, niet met de beker.
Player: video3. Liga: Spielabbruch in Zwickau nach Bierdusche
Abstiegsduell gegen Essen Bier auf Schiedsrichter: Spielabbruch in Zwickau
Stand: 23.04.2023 15:22 Uhr
Zwickau wollte den letzten Strohhalm ergreifen, jetzt steht der FSV vor einem Scherbenhaufen: Das Spiel gegen RW Essen wurde zur Halbzeit abgebrochen, weil ein Fan den Schiedsrichter mit Bier überschüttet hatte.
Das Kellerduell zwischen den FSV Zwickau und Rot-Weiß Essen ist beim Stand von 1:1 abgebrochen worden, weil Schiedsrichter Nicolas Winter (SV 1920 Hagenbach) beim Gang in die Kabine die volle Ladung eines Bierbechers ins Gesicht bekam. Nach der Halbzeitpause pfiff der 31-Jährige nicht wieder an.
Rot und Elfmeter lassen Fans kochen
Auslöser für den Eklat waren zwei strittige Szenen kurz vor der Pause. Dabei überschlugen sich die Ereignisse. Im Mittelpunkt: Schiedsrichter Winter. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit schickte er Nils Butzen mit Rot vom Platz. Der Abwehrspieler der Zwickauer hatte Isiah Ahmad Young als letzter Mann mit dem Knie leicht am Bein erwischt. Davy Frick war allerdings nah am Geschehen und hätte womöglich eingreifen können. Rot insofern hart. Den fälligen Freistoß trat Thomas Eisfeld. Zwickaus Johan Gomez stand in der Mauer und blockte den Ball mit der Hand. Winter entschied wenige Sekunden nach Rot auf Elfmeter. Den Strafstoß verwandelte Simon Engelmann sicher zum 1:1. Die Fans waren derart frustriert, dass von den Rängen auch Gegenstände Richtung Spielfeld flogen. Neben Winter wurde auch Gäste-Trainer Christoph Dabrowski von einer Bierdusche erwischt.
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Fischer: "Absolute Katastrophe"
"Es ist eine absolute Katastrophe", sagte Zwickaus Vorstandssprecher Frank Fischer bei "Sport im Osten". Ob die Entscheidung des Abbruchs richtig war, wollte er nicht beurteilen. "Das kann ich nicht sagen. Ich werde mich aber bei ihm entschuldigen, für das, was hier passiert ist."
Vorstandssprecher Fischer: "Absolute Katastrophe"
Der Schiedsrichter traf die Entscheidung sofort und erklärte dies beiden Mannschaften in der Halbzeitpause. Er werde jetzt einen Sonderbericht verfassen, sagte Fischer. Vor den Medien äußerte sich Winter unmittelbar nach dem Spiel nicht. Essens neuer Sportchef Christian Flüthmann hatte Kontakt zu Winter. Winter habe den Abbruch mit Selbstschutz begründet und die Frage gestellt, was sonst noch passieren müsse, erklärte Flüthmann dem MDR.
Spielordnung ziemlich eindeutig
Über die Wertung und Strafe entscheidet jetzt das DFB-Sportgericht. "Wir können weder Punktabzüge noch Geldstrafen gebrauchen", sagte Fischer, der auf ein Wiederholungsspiel hofft, damit "wir die Chance haben, dieses elementar wichtige Spiel zu gewinnen". Er kündigte zugleich "schwerwiegende Konsequenzen" für den Fan an. "Wir werden am Montag rechtliche Schritte einleiten."
Die Chance auf eine neue Chance steht für Zwickau schlecht. Die Spielordnung des DFB besagt: "Trifft eine Mannschaft oder ihren Club oder beide Clubs ein Verschulden an dem Spielabbruch, ist das Spiel dem oder den Schuldigen mit 0:2-Toren für verloren, dem Unschuldigen mit 2:0 Toren für gewonnen zu werten." Sollte es so kommen, wäre der Abstieg für Zwickau wohl besiegelt. Der FSV Zwickau steckt in akuter Abstiegsnot und hat schon sieben Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Gegen Essen sollte die Aufholjagd eingeläutet werden. Jetzt ist es ein tieftrauriger Tag.
https://www.sportschau.de/regional/...r-schildert-die-vorfaelle-in-zwickau-100.html
Entscheidungen sehr unglücklich
FSV-Vorstand Winter verurteilte das Verhalten des Fans, fand aber die Auslegung des Spiels in der ersten Halbzeit sehr unglücklich. Zwickau habe bei zwei ähnlichen Aktionen keinen Elfmeter bekommen, so Fischer. Konkret meinte er ein Stören von Meiko Sponsel gegen Noel Eichmann und ein Handspiel im Strafraum nach einem Befreiungsschlag. Besonders ärgerlich: Zwickau war in der ersten Halbzeit gut drin im Spiel und führte durch Dominic Baumann verdient. Bei seinem zehnten Saisontreffer war das Glück auch auf Seiten des FSV. Zwei Essener behinderten sich beim Klärungsversuch, Baumann war der Nutznießer (36.). Als alle gedanklich schon bei der Pausenbratwurst waren, nahm das Spiel eine Wende, die mit einem Eklat endete.
Schiedsrichter Nicolas Winter Hagenbach diskutiert mit Patrick Göbel Zwickau nach dem umstritenen Elfmeterpfiff, vorne Dominic Baumann.